Perfektionismus

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„Perfektionismus ist die tiefe Angst, so wie man ist, nicht zu genügen.“

Bäm! Ich bin ganz ehrlich, dieses Zitat muss ich mir ganz oft vor Augen halten und auch laut vorlesen, um dem kleinen Perfektionismusteufelchen auf meiner Schulter klein beizugeben. Auch nach zehn veröffentlichten Kolumnen sitze ich jedes Mal vor den getippten Zeilen und frage mich, ob das denn jemand lesen möchte. Da ich das Schreiben liebe und sowieso ständig tue, dürft ihr weiterhin den Einblick in meine Gedanken geniessen, ob ihr das nun wollt oder nicht.

Das ist das, was mich antreibt. Die Liebe meine Gedanken in Worte zu fassen. Was daraus resultiert, ist für mich nicht erstrangig und liegt auch nicht in meinen Händen. Mit meinem neuen Mantra „Done is better than perfect.“ schaffe ich es, früher auf den „absenden“ oder „hochladen“-Knopf zu drücken, anstatt noch stundenweise zu korrigieren und herumzudrucksen. Es gibt immer jemand, der besser, schneller, genauer, intelligenter oder sportlicher ist. Aber geht es denn darum? Ich komme nochmal auf einen Satz aus meiner letzten Kolumne zurück: Ständiges Vergleichen ist der schnellste Weg, jeglichen Spass aus deinem Leben zu eliminieren.

Wir können unser wahres Ich nicht sehen lassen, wenn wir ständig überlegen, was andere über uns denken. So können wir kein Leben aus vollen Herzen führen. Das sind alles nur Annahmen, wir wissen gar nicht, was die Leute wirklich über uns denken. Wir sind Meister im Worst-Case-Szenario in unserem Kopf ausdenken. Mark Twain bringt das in einem von mir ins Deutsche übersetzten Satz sehr gut auf den Punkt: “Ich habe ein langes Leben gelebt und viele Probleme gehabt, die meisten davon sind nie passiert.”

Ob etwas perfekt ist, liegt im Auge des Betrachters. Es ist auch vollkommen egal, wie die Leute dich, deine Lebensweise, deine Art zu Denken oder deine Kreationen finden. Die Leute dürfen ihre Meinung haben, ja gar ihre Meinung lieben. So wie du und ich unsere lieben. Das soll dich aber auf keinen Fall entmutigen, etwas zu schaffen. Du brauchst den Segen anderer nicht, um deiner schöpferischen Art nachzugehen. Vielleicht dürfen wir unsere Fortschritte als Perfektion ansehen?

Packe deine Unsicherheiten und Ängste am Kragen, wage den Schritt aus deiner Komfortzone heraus. Lass all die hinderlichen Vorstellungen los, die Vorstellungen darüber, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um das zu machen, was du liebst. In dir verbergen sich Schätze, genau wie in mir und in uns allen.

 
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Sind wir alle gleich?