Wieso ich so dafür brenne?

Ich bin zutiefst berührt von dem, was ich in meiner Arbeit schon erlebt habe. Während meiner Ausbildung war ich schockiert und sehr oft sehr wütend darüber, wie viele Eingriffe und Interventionen den natürlichen Geburtsprozess bestimmen, auch und vorallem wegen Profit – und wie dadurch Frauen das Vertrauen in ihren eigenen Körper genommen wird.

In Frauenkreisen begegnet mir dieses Thema immer wieder, selbst Jahre oder Jahrzehnte nach einer Geburt. Frauen erzählen mir, wie dieser Moment ihr Leben geprägt hat – im Positiven wie im Negativen. Geburt kann eine Erfahrung sein, die dich für immer mit deiner inneren Kraft verbindet, in der du spürst: Ich bin eine Göttin. Ich kann alles. Oder sie kann dich mit dem Gefühl zurücklassen, dass dein Körper nicht richtig ist, dass er nicht fähig war, diesen Prozess aus eigener Kraft zu durchleben.

Diese feine Linie berührt mich tief. Geburt ist ein heiliger Raum, der entweder als Quelle unermesslicher Kraft oder als Bruch in der eigenen Selbstwahrnehmung erfahren wird. Und genau deshalb ist es nicht egal, wie gebärst. Auch für dein Baby nicht.

Mit meinen Birthkeeper-Schwestern brenne ich dafür, dieses System zu verändern. Ich möchte einen Raum schaffen, in dem der natürliche Geburtsprozess respektiert und gefeiert wird. Einen Raum, in dem Frauen lernen, Nein zu sagen zu unnötigen Eingriffen und stattdessen in ihre Urkraft vertrauen. Frauen sollten mit tiefem Wissen über ihren Körper und mit voller Selbstbestimmung in ihre Geburt gehen können – egal, wo und mit wem sie gebären möchte.

Denn Geburt ist nicht einfach nur ein medizinisches Ereignis. Sie ist ein Übergang. Eine Initiation. Ein Moment, der dein Leben prägt. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass Frauen diesen Moment als das erleben können, was er wirklich ist: die Geburtsstunde ihrer eigenen, unerschütterlichen Kraft.